Meine 5 Tage auf der Boot als Akteur am Tauchturm

Als Jörg, mein Tauch-Trainer, meine Freunde aus dem Verein und mich vor einem halben Jahr fragte, ob wir Lust hätten auf der Boot als Akteure mitzumachen, konnten wir uns noch nicht vorstellen wie toll und anders diese Tauchgänge werden sollten.

Es war für uns das erste Mal, etwas anderes als Schwimmbadkacheln zu sehen. Wir konnten es kaum erwarten zur Boot zu gehen und zu unserem Glück ging die Zeit schneller als gedacht vorbei.

Ein paar Wochen nachdem wir die nötigen Informationen bekommen hatten ging es auch schon los.

Wir haben an einem Samstag angefangen und bekamen bis Mittwoch drei Tage schulfrei.

Daher freuten wir uns auch aufs länger Schlafen, doch daraus wurde nichts. Wir mussten nämlich um dieselbe Zeit aufstehen und um 8.30 Uhr pünktlich auf der Messe in Halle drei sein.

Am Freitag davor trafen wir uns am Tauchturm und besprachen und besichtigten unseren „Arbeitsplatz“.

Wir wurden in nagelneue Tauchanzüge, Jackets, Füßlinge und Flossen gesteckt und durften diese die ganze Woche lang benutzen und ausprobieren.

Am ersten Morgen waren die meisten Taucher pünktlich auf der Boot und uns erwartete ein riesiger Korb mit Brötchen...

Nachdem Arnd uns alles über den Ablauf erklärt hatte, gingen die ersten schon in den Tauchturm.

Als ich an die Reihe kam, war ich sehr aufgeregt.
Vor lauter Aufregung verlor ich beim ersten Tauchgang meine Flossen.

Es war ein tolles Erlebnis... man konnte mit seinen Tauchpartnern spielen oder die Leute an den Scheiben bespaßen.

Am lustigsten war es, Kleinkindern kleine Raketen zuzuwerfen.
Sie haben immer versucht sie zu fangen, aber vergebens.

Es war noch besser als ich es mir vorgestellt habe und die Zuschauer hatten auch sehr viel Spaß beim Zugucken.

Wenn meine Freunde und ich mal nicht tauchten, gingen wir über die Messe und bekamen hier und da ein Werbegeschenk.

Wir hatten viel Zeit alle Hallen zu besichtigen, denn wir hatten am Tag immer zwei Tauchgänge, von denen einer am Morgen und einer am Abend stattfand.

Ich fand diese Woche sehr, sehr schön und ich freue mich auf nächstes Jahr,

wenn wir wieder dort hingehen dürfen...

Meine 9 Tage auf der Boot 2014 als Betreuer

Für mich hat die Boot schon im Juli/August 2013 begonnen. Dort wurde ich von Olaf Hafemeister gefragt, ob wir Kinder/Jugendliche mit Tauchschein hätten und die vielleicht Lust haben im und am Tauchturm zu arbeiten auf der Boot 2014… und wie die Lust hatten, aber dazu später.

Ich musste die Eltern und Kinder fragen, ob sie zu dem Abenteuer Lust hätten, es mussten noch die ersten Tauchscheine zu Ende gemacht werden und ich habe mich mit Gudrun von den Seeteufeln getroffen und auch von ihr Jugendliche/Eltern angesprochen.

Nachdem die ersten Hürden genommen waren, stand eine Art Tauchabnahme durch Dirk Goertzen (für die Sicherheit am Tauchturm zuständig) an. Er musste sich die Kids anschauen, ob denn auch alles klappt Unterwasser. Dazu gehörten Maske ausblasen, Tarierjacket mit dem Mund aufblasen, Atemregler Unterwasser angeln und vieles mehr. Der Termin war schnell gefunden und es hatte sich noch ein Verein aus Langenfeld angeschlossen, wo ein Junge auch noch die Tauchabnahme machen musste. Natürlich waren alle entsprechend aufgeregt und wussten nicht so recht, wie es abläuft. Ich war auch aufgeregt, denn schließlich waren es ja jetzt meine Kids und ich hatte sie ja in der Ausbildung zum Teil begleitet.

Was soll ich sagen, wir haben alle das 'Go' für den Tauchturm bekommen. Dirk Goertzen war wirklich begeistert, wie wir ihn an dem Samstag im Schwimmbad
unterstützt haben.

Die Boot 2014 rückte näher und am Freitag den 17.01. hatte ich alle Eltern mit Kids, Dirk W. und Gudrun zur Rundführung am neuen ‚Arbeitsplatz‘ eingeladen. Die Halle 3 war natürlich noch voll im Aufbau und entsprechend chaotisch sah es aus. Aber ich konnte mit der Rundführung viele Fragen beantworten und ein bisschen den Eindruck von der 'kleinen Stadt' in der Halle 3 vermitteln.

Samstag der Start der Boot 2014:

Um 08:30 Uhr war das erste Treffen für alle am Tauchturm, wo es generelle Anweisungen und Hinweise von Arnd Schöttler (Tauchturmleiter) gab. Und dann ging es los! Unsere Kids waren schon eingekleidet. Das hatten wir bereits am Freitag erledigt. Es standen somit die ersten Tauchgänge ohne Ausbilder im Turm an. Für manche Kids sogar das erste Mal mit Anzug(lang) und Blei.

Ganz ehrlich, ich habe bei jedem in der Woche, der zum ersten Mal in den Turm gegangen ist mitgefiebert und war ziemlich aufgeregt. Aber es hat alles super geklappt. Eine kurze Gewöhnung und die Kids legten richtig los! Mit Torpedos spielen, Schilder (Bitte nicht füttern oder ich bin ein Star holt mich hier raus) hochhalten, mit kleinen Kindern an der Scheibe spielen über Kopf tarieren und vieles mehr. Kurz gesagt wir hatten alle richtig Spaß!!!

Ich konnte dann auch mal mit unseren Kids in den Turm und entsprechend viele Fotos machen und hatte auch viel Spaß bei den Tauchgängen.

Zwischen den Tauchgängen haben sich die meisten mit sämtlichen Gewinnspielen, die es in den Hallen gab, vergnügt. Diverse Hauptpreise sind in der Tauchturmcrew gelandet. Die Kids haben die Stände abgeklappert und Armbänder, freie alkoholfreie Cocktails, RedBull, TShirts und andere Sachen bekommen. Oder wir sind in Halle 1 (Beachworld) gegangen und waren Wakeboarden oder in Halle 6 die Luxusschiffe von außen (die Erwachsenen) oder von innen (die Kids) bestaunen. Die Kids hatten den Trick raus, die silbernen Ausweise hochzuhalten und als VIP auf das Boot zu kommen. Wirklich einfallsreich!

Das war so abwechslungsreich, dass keine Langeweile aufkam und die Zeit wie im Flug verging.

Es wurden natürlich auch mal Hausaufgaben gemacht, für eine Arbeit gelernt oder eine Hausarbeit vorbereitet.

Wir hatten auch während der Woche mal die Möglichkeit was anderes auszuprobieren. In unserem Fall Helmtauchen. Nachdem ich mich als Erster von unserer Gruppe getraut und viel Spaß dabei hatte, kamen noch weitere von unseren Kids dazu und haben das auch ausprobiert.

Ich kann nur sagen, dass ist total anders macht aber einen Riesenspaß, wie die Fotos beweisen. Das Grinsen war noch Stunden später im Gesicht.

Für mich war noch jeder Tag mit Planung der Abholroute verbunden, da die Kids über das ganze Stadtgebiet verstreut wohnen. Ich glaube, ich könnte jetzt auch Taxifahrer werden….

Prominenten Besuch gab es auch auf der Boot. Ralf Möller (Gladiator) und Dirk Steffens (Terra-X) fanden sich am Turm ein und wurden entsprechend fotografiert und es wurden Autogramme gegeben.

Am Mittwoch gab es dann den Ausstellerball, wo sich die gesamte Betreuercrew des Tauchturms in Schale geworfen hat und entsprechend auf dem Galaabend aufgelaufen ist. Das war ein echtes Erlebnis. Rike und ich hatten einen sehr netten Abend mit Live-Auftritten von Irene Cara (What a feeling) und Loona (Bailando) und wirklich guten DJ’s.

Am Mittwoch war dann auch der Tausch der Akteure am Tauchturm. Darüber war der erste Teil unserer Gruppe wirklich traurig. Der zweite Teil war entsprechend erfreut, für die startete die Boot jetzt richtig. Ich war hin und hergerissen. Auf der einen Seite traurig die erste Hälfte der Gruppe zu verabschieden, da ich viel Spaß mit allen hatte und auf der anderen Seite echt erfreut über den zweiten Part unserer Truppe. Das ein oder andere Gruppenbild wurde schon mal geschossen von uns.

Aber es sollte lustig bleiben. Das Treiben im Turm wurde schneller jetzt wurden sich auch mal die Bleitaschen gestohlen oder Flossen geklaut oder alle Taucher im Turm tauschten ihre Ausrüstung unter Wasser vor Publikum (Jackets, Flossen, einfach alles). Aber es ist nichts passiert und die Kids lernten sogar fehlende Bleitaschen auszugleichen.

Natürlich waren auch die Torpedos, Schilder oder Tarierübungen angesagt. Es kam auch schon mal vor, dass die Leute nach 20 min mit nur 50 bar aus dem Wasser kamen bei einer 10 l-Flasche auf dem Rücken. Mir ist das übrigens auch so gegangen….

Ich hatte dann als Ausbilder auch die Aufgabe, Schnuppertaucher im Turm zu begleiten. Dabei war ein Gewinner einer Facebook-Aktion der Boot, verschiedene Leute der Messe für Werbezwecke bzw. Leute der Messe, die in der Öffentlichkeitsarbeit tätig waren und auch Händler aus Halle 3 (GoPro). Das hieß für mich auch immer etwas Stress, da ich die Leute erst komplett schnell unterweisen musste, da die Zeiten im Turm ja begrenzt sind. Olaf meinte nur, dich müssen wir erst mal richtig eintauchen. Mittlerweile kann ich es unter Zeitdruck!!! Ich hab also noch etwas für mich gelernt…

Apropos gelernt, alle Teilnehmer haben definitiv viel gelernt im Umgang mit der Ausrüstung, der Sicherheit Unterwasser, Tarierung und vieles mehr. Das hätte kein Trainer innerhalb eines halben Jahres vermitteln können. Selbst ich habe noch Tricks gelernt. Insofern hat uns die Boot auch noch taucherisch gesehen sehr viel weiter gebracht.

Freitag gab es dann noch mal einen Höhepunkt. Die Tauchturmparty stand an. D. h. an die 700 Leute vor dem Turm mit Liveband auf der Bühne (und die war richtig gut), die klasse Coversongs gespielt hat und netten Getränken. Für manche Teilnehmer war es das erste Live-Konzert in ihrem Leben. Hinter die Bühne durften natürlich nur die Tauchturmcrew und die Band. Das war auch ein sehr netter Abend mit klasse Tanzeinlagen der Bundeswehr.

Zusammenarbeit wurde während der ganzen Tage großgeschrieben. Die Gruppe hat wunderbar zusammengepasst und es war echt klasse, ein Teil diese Gemeinschaft zu sein. Alle haben sich eingebracht und immer geschaut, wo es noch was zu tun gab. Die Bundeswehr, die auch am Turm vertreten ist mit ihren Tauchern, hat sich auch mit uns zusammengesetzt. Und es war nicht nur der Schlammbowleabend am Stand der Marine nett.

Die Stimmung war richtig toll ….
Die restlichen Tage bis Sonntag vergingen wie im Flug. Am Sonntag war dann ab 14:00 Uhr Poolparty angesagt und zuerst flogen oder sprangen alle Akteure mit Klamotten in den Turm und dann wurde unter lautstarken Rufen die Betreuer herbeigebrüllt, die dann zur Freude aller auch mit Klamotten im Turm landeten. Die Marine ließ sich auch nicht lange bitten und fand sich auch zwischen uns in voller Montur wieder. Es wurde auf einen Sicherheitsabstand um den Turm hingewiesen, den man einhalten sollte ansonsten wurde man nass und ich meine wirklich nass!!! Das Wasser schwappte bei jedem Sprung ordentlich drüber….

Als dann das Abschlusshorn ertönte hatten nicht wenige von uns Tränen in den Augen, weil es schon zu Ende war.

Ich persönlich habe jeden Moment genossen, ich hatte super engagierte Kids dabei, das Team hat mich klasse aufgenommen und es ist alles super gelaufen.

Mich hat nun das Boot-Fieber gepackt und ich mach das nächstes Jahr definitiv wieder…. Die Kids brauchte ich nicht mal zu fragen… die Antwort könnt ihr euch sicher aber denken.

Man sieht sich auf der Boot 2015 am Tauchturm…

Dank an euch Akteure! Ihr wart ein klasse Team.

Liebe Grüße
Emilie und Jörg