Feldberger Seenlandschaft

Zwischen dem mecklenburgischen Feldberg und dem brandenburgischen Lychen befindet sich der Naturpark "Feldberger Seenlandschaft".
Das 1.100 Quadratkilometer große Gebiet wurde entscheidend durch die Weichseleiszeit bestimmt. Es entstanden hüglige Endmoränenzüge um Feldberg und Sanderflächen zwischen Lychen und Templin.
Eingebettet in die Landschaft sind zahlreiche Seen. Besonders hervorzuheben ist hierbei der Breite Luzin bei Feldberg. Er ist mit 58 m der zweittiefste See Mecklenburgs. Aber der Naturpark hat noch zahlreiche weitere Naturschätze vorzuweisen, so lebt jeder zehnte See-, Fisch- und Schreiadler Deutschlands zwischen Feldberg und Lychen.
In den Feldberger Seen sind auch Fischotter beheimatet, was als ein Gütemerkmal für die Reinheit der intakten Natur gilt, denn diese in Europa äußerst seltene Marderart benötigt großräumig intakte fischreiche Gewässer.
Ein Kleinod des Feldberger Raums ist das NSG "Schmaler Luzin/Hullerbusch". Der Schmale Luzin ist ein etwa sieben Kilometer langer, 150 bis 300 m breiter und bis zu 34 m tiefer See. Sein Wasser ist sehr klar und in weiten Teilen ist er von stillen Buchenwäldern umgeben. Um den Schmalen Luzin gibt es einen gut ausgebauten Wanderweg und vom "Hullerbusch" zum NSG "Hauptmannsberg" einen empfehlenswerten Lehrpfad. Hier befindet sich der älteste Buchenwald
Deutschlands, der bereits 1938 zum Naturschutzgebiet erklärt wurde.
Das Naturschutzgebiet Feldberger Hütte erstreckt sich nördlich des Haussees und des Breiten Luzins. Die bekanntesten Ausflugsziele sind der Schlossberg und der Reiherberg. Auf dem Schlossberg stand vor über 1000 Jahren eine slawische Burganlage. Vom Reiherberg kann man einen der schönsten Blicke auf den Haussee und die Stadt Feldberg genießen.

Wir waren vom 13.09. bis 20.09.2009
dort.
Unsere Urlauber:
Mio, Ulli,
Merle + Annika,
Angelika und Daniel
(und natürlich Georg, der Autor dieses
Berichts (Anmerkung der Redaktion))

Unsere Pension "Drostenhaus" mit mehreren Ferienwohnungen, einer schönen Gartenanlage zur Entspannung und Grillplatz, den wir natürlich auch genutzt haben. Das "Drostenhaus" hat einen eigenen Zugang zu Haussee mit Kanuverleih und mehreren Anlegestegen.


Tauchen an der TVA
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es viele Seen, die einen Tauchgang wert sind. Eine Besonderheit ist der am Rande Neubrandenburgs liegende, ca. 12 km lange und 3 km breite, Tollensesee. Am nördlichen Ende des Sees liegen die Überreste der alten Torpedoversuchsanstalt (TVA). Sie wurde im 2. Weltkrieg von Häftlingen, mitten im See errichtet.
Die Überreste der TVA.


Die Entstehung
Im Jahr 1939 entschloss sich das Oberkommando der deutschen Marine in Kiel, ihrer Marineversuchsanstalt Eckernförde eine neue Außenstelle hinzuzufügen. Grund dafür waren Probleme der deutschen U-Bootflotte mit ihren Torpedos. Für eine Ursachenforschung waren in Eckernförde keine Möglichkeiten und die TVA Gotenhafen (heute Polen) war mittlerweile an die Luftwaffe übergeben worden, so dass auch dort keine Kapazitäten mehr zur Verfügung standen. Auf der Suche nach geeigneten Standorten stieß man auf den Tollensesee in Neubrandenburg.
Dieser bot mit seiner Ausdehnung und Lage ideale Bedingungen. Im Herbst des Jahres 1941 begann man also im See mit dem Bau einer künstlichen Insel, die mit einem Damm und einer Brücke mit den gleichzeitig zu errichtenden Anlagen am Ufer verbunden wurde. Die Insel sollte ab 1942 das Kernstück der Anlage, eine zweistöckige Kommandozentrale aufnehmen.
In dieser befanden sich die Abschussvorrichtungen für die Torpedos, sowohl für den Unterwasserabschuss, als auch für Überwasser. Gleichzeitig wurde in der Zentrale der Lauf der Torpedos auf einer großen Kontrolltafel verfolgt.
Hauptaufgabe der TVA war das Testen, Einstellen und Einschießen der Torpedos sowie Versuche in der Grundlagenforschung. Diese umfasste Zündung, Steuerapparaturen und Motoren, also Start, Geradeaus- und Tiefenlauf, Zielgenauigkeit sowie Geschwindigkeit.

Das Ende
Im April 1945 stand in Neubrandenburg, wie überall in Deutschland, das Ende des tausendjährigen Reiches kurz bevor. Die Wehrmacht war schon auf dem Rückzug und ein Kommando stand bereit, die Versuchsanlage zu vernichten, nichts sollte dem Feind in die Hände fallen. Am Abend des 28. April 1945 erfolgte zuerst die Zerstörung der Kommandozentrale. Danach wurden die künstliche Insel sowie einige Bauwerke an Land in Brand gesetzt. Die Plattformen wurden mit den darauf befindlichen Torpedos versenkt. Auch alle Boote wurden versenkt und alle Einrichtungen unbrauchbar gemacht. Die schon vorbereitete Sprengung der Kommandozentrale konnte jedoch nicht durchgeführt werden.
Nach dem Krieg übernahmen die russischen Besatzer die Anlage und nutzten die noch übrig gebliebenen Gebäude auf der Landseite. Nach zweimaligem erfolglosen Versuch, die Kommandozentrale zu sprengen und einzuebnen, baute man ein Leuchtfeuer auf die Trümmerinsel und überließ sie der Natur. Im Jahr 1947 wurde das Gelände wieder der Stadt Neubrandenburg übergeben. Übrig geblieben ist eine kleine Insel, die heute von hunderten Vögeln bevölkert wird und unter Naturschutz steht.
Unser Tauchgang zur Torpedoversuchsanlage im Tollensesee begann am Oberbach Sportzentrum in Neubrandenburg.
Homepage: www.Tauchclub-Tollense.de
Das Oberbach Sportzentrum, wo der Tauchclub-Tollense seine Räume hat.
Das Sportzentrum ist auch Olympiastützpunkt in dem viele Weltmeister und
Olympiasieger zu Hause sind.

Der Tollensesee hat an seiner tiefsten Stelle ca. 33 m. Dorthin kommt man aber nur mit dem Boot. Wir hatten vorher mit Erhard Mohnke telefoniert und er hat eine perfekte Organisation für den Tauchtag auf die Beine gestellt.
Falko Stabenow hat uns mit dem Boot rausgefahren und die Tauchgänge ortskundig geführt.
Der bei weitem interessanteste Tauchspot ist die TVA. Hier werden von der Basis geführte Tauchgänge angeboten. Angefahren wird die Insel mit dem Boot
(ca. 5 Minuten Fahrzeit). Boot festgemacht, Rolle rückwärts und los geht's.
Auch wer nicht ins Wasser wollte oder konnte war natürlich dabei.

Reste des gesprengten TVA Gebäudes an der Oberfläche.
Die Tauchgänge an der TVA kommen schon stark in die Nähe des Wracktauchens, da stellenweise aus Platzmangel hintereinander durch die Trümmer getaucht wird. Eine freie Aufstiegsmöglichkeit ist aber fast immer gegeben. In den 40 Minuten des Tauchganges, wird komplett um die Insel und auch quer durch die Insel getaucht. Hier sind von der Oberfläche bis etwa 15 Meter Tiefe das Fundament und die Überreste des ehemaligen Überwassergebäudes zu bestaunen. Dieser Dschungel aus Rohrleitungen, Anlagen der Dampfheizung, Schiebern, Wasserboilern und diversen weiteren technischen Einrichtungen bietet zahlreichen Fischen Versteckmöglichkeiten. Die Sichtverhältnisse schwanken sehr stark. Wir hatten das Glück als einzige Gruppe des Tages an der TVA zu tauchen, daher konnten wir bei Sichtweiten um die 4-6 m den Tauchgang genießen. Alles in allem ist die Fahrt an den Tollensesee lohnenswert und interessant. Den größten Anteil daran hat natürlich die alte Torpedoversuchsanstalt mit ihrer interessanten Geschichte.
Wer mehr über die Geschichte erfahren möchte kann sich in das Buch: "Auf den
Spuren der Deutschen Kriegsmarine Torpedo-Versuchsanstalt Eckernförde, Abt. Neubrandenburg" Verlag Steffen ISBN 3-937669-49-3 vertiefen. Weitere Ziele für Tauchausfahrten im Tollensesee sind: die alten Brückenanlage, zu den Zielplattformen und zum Arbeitsboot 142.
Weitere Infos
Ausfahrten mit 5 Tauchern in Schlauchbooten, bis 10 Personen sind problemlos möglich, eigene kaltwassertauchgliche Ausrüstung notwendig, Verleih nur in begrenztem Rahmen, Flaschenfüllungen vor Ort (kein Nitrox).
In unserer Urlaubswoche haben wir auch andere Seen betaucht. Die bekanntesten davon sind der Kronsee und der Schmaler Luzinsee mit seinen Tauchplätzen „altes Zollhaus“ und „Fähre“.
Der "Schmale Luzinsee" war gut zu betauchen, aber an der „Fähre“ gibt es einen Abstieg der dem in "Messinghausen" sehr nahe kommt. Der Tauchplatz wird auch „105 Stufen“ genannt.
Ein guter Tipp war auch der Kronsee mit seinem außergewöhnlichen Fischreichtum. Wer mehr Bilder oder ein Video davon sehen möchte findet das unter www.georgmoellenberg.de .

Viele Grüße
von den Urlaubern